Bio aus Überzeugung – für erstklassige Birnen, Äpfel und Kirschen
Das Klima am Bodensee wandelt sich. Das spürt auch Pascal Stacher, der in Egnach einen Biohof führt und auf über 8 Hektaren Fläche Birnen, Äpfel und Kirschen kultiviert. «Meine Generation spürt den Klimawandel stark», sagt er und zeigt auf seine Birnen-Kulturen. «Früher galt unsere Lage als frostsicher, doch über die Jahre haben der Spätfrost und andere extreme Wetterereignisse merklich zugenommen», so Pascal Stacher. Der Obstbauer sieht sich auch deshalb in seinem Entscheid, voll auf biologischen Obstbau zu setzen, bestärkt. Die Umstellung erfolgte 2021, doch bereits seit 2009 – damals hat Pascal Stacher den Hof seines Vaters in Pacht übernommen – wurden die Weichen auf biologische Landwirtschaft gestellt. «Ich hatte schon immer Interesse an nachhaltigen Pflanzenschutzmethoden und war entsprechend gut auf die Umstellung auf Bio vorbereitet. Der Thurgauer ist jedoch keiner, der sich über die Rahmenbedingungen beschwert. Vielmehr sieht er den Bio-Anbau als Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen. «Bio ist aus meiner Sicht die höchste Liga des Obstbaus und bedeutet für mich, mit den gegebenen Umständen zurechtzukommen und das Beste daraus zu machen. In meinem Fall bedeutet dies, mit möglichst wenig Einsatz an Hilfsmitteln einen möglichst hohen Anteil an Klasse-1-Obst zu erzielen», erklärt Pascal Stacher.
Nützlinge für ein gesundes, ökologisches Gleichgewicht auf dem Biohof
Gerade bei den Bio-Birnen, die rund einen Drittel der Anbaufläche ausmachen, verlangt der Bio-Anspruch Pascal Stacher und seinem Team viel Flexibilität und Kreativität ab. «Bei Kaiser-Birnen, der Hauptsorte in der Region, gilt die Bio-Produktion als spezielle Herausforderung, weil die Erträge schwierig zu prognostizieren sind», weiss der Obstbauer. Mit Systemanpassungen und dem richtigen Baumschnitt sei er jedoch auf einem guten Weg, um seine Birnenproduktion weiter zu optimieren. Schädlinge kommen ihm dabei selten in die Quere: «Als ich den Hof übernommen habe, waren Blattläuse ein grosses Thema. Mir war aber klar, dass Chemie langfristig keine Lösung sein kann. Stattdessen habe ich den Einsatz von Insektiziden stetig reduziert und setze stattdessen auf Nützlinge, um ein gesundes, ökologisches Gleichgewicht zu erreichen», erzählt Pascal Stacher. Der Ansatz zeigt schon länger Wirkung: So sind Blattläuse und andere Schädlinge wie Blattsauger sind auf dem Biohof in Egnach zwar vorhanden, aber seit Jahren kein Problem mehr – ganz ohne Insektizide.
Eine jahrzehntelange Partnerschaft mit vielen Freiheiten
Die so kultivierten Bio-Birnen werden seit Jahrzehnten an Tobi geliefert. «Die Partnerschaft mit Tobi habe ich von meinem Vater übernommen – einen anderen Abnehmer für unser Obst kann ich mir nach wie vor nicht vorstellen», sagt Pascal Stacher. Er könne sich dank Tobi voll und ganz auf die Produktion konzentrieren und die Vermarktung den Experten überlassen. «Gleichzeitig habe ich alle Freiheiten, die ich brauche – nur die Qualität muss stimmen.» Dass sich daran zukünftig etwas verändern wird, ist unwahrscheinlich – zu gross ist die Nachfrage nach Bio-Obst und zu gross die Leidenschaft von Pascal Stacher und seinem Team, weiterhin Birnen, Äpfel und Kirschen in höchster Bio-Qualität zu produzieren. Ab 2026 stehen die Zeichen beim Biohof Stacher gar auf Wachstum: «Ab dann werde ich zwei zusätzliche Hektar Land von einem Berufskollegen pachten. Die Entscheidung ist schon vor einigen Jahren gefallen, weshalb wir uns perfekt darauf vorbereiten konnten. Wir sind gut aufgestellt und freuen uns auf noch mehr Obstkulturen», freut sich der Obstbauer.